Ja, ich mag ihn, den Caro Kaffe, den Muckefuck. Genauso, wie ich die Caro-Werbung aus den 80ern mit dem Lied von Volker Lechtenbrink mag. Und immerhin hat der Ersatz-Kaffe den Menschen nach dem Krieg ein kleines Stück Glück beschert, als Kaffeebohnen Mangelware waren.
„Das neue Ata reinigt schonend“ erzählt uns die Ata-Werbung für das Scheuerpulver von Henkel. Erstaunlich ist dabei weniger, dass man mit Ata („extrafein“) neben der verkrusteten Herdplatte auch gleich noch die Hände reinigen soll/kann, sondern die Verwendung des Wortes „neu“.
Neu bedeutet in der Werbung nämlich etwas anderes als in der Realität und besonders deutlich wird das in der Werbung für Reinigungsmittel und Waschmittel. Wie oft war Ariel schon „neu“, in welcher Frquenz wird „der General“ oder „der weiße Riese“ erneuert? Richtig: ständig. Allein in der Werbung ist es möglich, aus dem Zeitpunkt „neu“ einen Dauerzustand zu machen. Andererseits: Madonna ist auch immer neu.
In einer Zeit, in der es fast nur noch um möglichst viele Megapixel auf dem Kamerasensor geht, lädt diese Werbung für den „Agfa Isopan F“-Film ein, sich zu erinnern. An die Zeit, als man Filme für seine Kleinbildkamera kaufte, als man nach dem Urlaub sehnsüchtig auf die Filmentwicklung wartete und sich auf die gefüllte Fototasche im Laden freute, wie auf ein Geburtstagsgeschenk. Es war einfach eine andere Zeit. Eine Zeit in der Schwarz-Weiß-Filme von Agfa farbig denken konnten.
Was kann man zum Thema Salamander Schuhe schreiben? Vielleicht, dass der Texter dieser Salamander-Werbung aus dem Jahr 1958 wahrscheinlich eine Brechstange benötigt hätte, um die Kausalität: toller Schuh -> gepflegte Elegenaz -> zielbewusste Energie -> erfüllter Traum vom eigenen Haus besser unters Volk zu bringen.
Ein viel schöneres Thema ist jedoch: „Salamander und die Kinder“. Schuhe einkaufen mit Mama, das bedeutete: Salamander anprobieren und Lurchi-Hefte lesen. Vortrefflich nachgezeichnet hat das Jan Dräger bei welt.de. Danke Jan für „Warum es Salamander-Schuhe sein mussten„
Rotbart war der deutsche Hersteller für Rasierklingen schlechthin. Bereist 1931 wurde Rotbart vom akerikanischen Platzhirsch Gillette übernommen, lebte aber als Marke weiter. Noch heute werden Rotbart Rasierklingen verkauft, obwohl die Hobelkopf-Rasierer schon fast ausgestorben sind.
Eine empfehlenswerte französische Seite zum Thema Rasierer mit historischen Dokumenten und Abbildungen ist Razorama.